Energiespartipps

Die gedämpfte Konsumstimmung und die Entwicklung der Energiepreise bereiten dem Einzelhandel Sorgen. Forderungen der Handelsverbände nach einer Senkung der Stromsteuer oder einem Gaspreisdeckel dürften unerfüllt bleiben. Was bleibt? Energie sparen! Nach Berechnungen des Handelsverbands Deutschland (HDE) ist es möglich, mit vielen Einzelmaßnahmen den Energieverbrauch um 15 bis 20 Prozent zu reduzieren! 
 

In Eigenregie Energie sparen

Was lässt sich schnell und kostengüns­tig umsetzten? Diese Tipps erfordern vergleichsweise wenig Aufwand und verursachen keine oder geringe Investitionskosten:

  • Beleuchtung: Der Umstieg auf LED-Beleuchtung lohnt sich. Mit Zeitsteuerungen, Dämmerungs­schaltern und tageslichtgesteuerten Lampen lassen sich weitere Kilowattstunden einsparen.
     
  • Bewegungsmelder: Licht aus, wann immer es geht! Bewegungsmelder im Personalraum und der Toilette können helfen.
  • Büro- und Elektrogeräte: Um bis zu 15 Prozent energieeffizienter arbeiten Elektrogeräte, wenn sie auch bei kurzen Pausen in den Schlaf­modus versetzt werden. Das gilt auch für den Monitor. Praktisch sind Steckerleisten mit Netzschalter, die zum Feierabend viele Geräte mit einem Klick vom Stromnetz nehmen. 
     
  • Kühlgeräte: Kühlschränke und Gefrierfächer sind häufig auf zu niedrige Temperaturen eingestellt. Die ideale Temperatur im Kühlschrank liegt bei sieben Grad Celsius für das mittlere Kühlfach; minus 18 Grad sind für tiefgefrorene Lebensmittel ausreichend. Jeder zu tief eingestellte Temperaturgrad verbraucht vier bis sechs Prozent mehr Energie. Für Kühlschränke ohne Temperaturanzeige gibt es preiswerte Kühlschrank-Thermometer. 
  • Raumtemperatur drosseln: Als wohltemperiert gelten Verkaufsflächen bei einer Temperatur von 19 bis 22 Grad. Wie warm muss es in der Buchhandlung sein, damit Ihre Kund:innen sich wohlfühlen? Wird die Temperatur um ein Grad Celsius gesenkt, spart das rund sechs Prozent Energie. Immerhin werden in Non-Food-Einzelhandelsgeschäften etwa 34 Prozent des gesamten Energieverbrauchs für die Wärme­erzeugung eingesetzt. 
  • Wartung der Heizung: Ein Heizungs-Check mit Reinigung des Heizkessels vor der Heizperiode lohnt sich: Laut HDE verbraucht ein stark verschmutzter Heizkessel bis zu 20 Prozent mehr Energie.  
     
  • Mitarbeiter:innen einbinden: Fragen Sie im Team nach weiteren Ideen zum Energiesparen. Auch die Ernennung eines Energiebeauftragten, der die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen kontrolliert, kann hilfreich sein.

In energieeffiziente Modernisierungen investieren

Energieeffiziente Modernisierungen an Heizungsanlagen und Gebäuden sind kostenintensiv, werden aber in vielen Fällen gefördert (siehe Info-Box, Förderdatenbank des HDE). Weiß Ihr Vermieter über die Fördermöglichkeiten Bescheid? Sie würden in die eigene Immobilie investieren? Lassen Sie sich zum Beispiel von der KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau beraten (E-Mail an infocenter@kfw.de).

  • Heizungskessel: Der Einbau eines modernen Brennwertkessels kann sich schnell bezahlt machen. Dafür gibt es Fördermöglichkeiten. 
     
  • Schaufenster: Wärmeschutzverglasung mit gedämmten Fensterrahmen reduziert die Energieverluste. 
  • Gebäudedämmung: Wärmedämmung senkt den Energiebedarf deutlich. Je nach Bauteil sind die Kosten dabei unterschiedlich. Gleichzeitig können Fördergelder für die Maßnahmen beantragt werden. Wände, Kellerdecken, Dächer – die Dämmung bisher ungedämmter Bauteile lohnt sich laut Verbraucherzentrale in fast allen Fällen. Und: Mit der Dämmung eines Gebäudes lässt sich sehr viel mehr Energie einsparen als bei der Produktion des jeweiligen Dämmstoffs aufgewendet wird.

Laufende Verträge checken

Mit dem Wechsel des Energieanbieters lässt sich nicht mehr unbedingt Geld sparen, ein Blick auf die laufenden Verträge lohnt sich trotzdem.

  • Anbieterwechsel: Prüfen Sie die Abrechnungen für Strom, Warm­wasser und Heizung und informieren Sie sich über die Marktpreise. Gibt es beim Strom eine Jahresbezugsmenge oder werden Sie nach Maximal­leistung abgerechnet?
     
  • Gemeinsam einkaufen: Unternehmen wie Ampere bündeln die Nachfrage vieler Kunden und können so bessere Preise erzielen (siehe Info-Box).

Kosten sparen mit Ampere

seitenreich, das Vorteilsprogramm des Börsenvereins, hat einen Rahmenvertrag mit dem Energiedienstleister Ampere (ampere.de) abgeschlossen. Ampere bündelt die Energie­nachfrage vieler Kunden und verhandelt mit Lieferanten regelmäßig neue Preise. So profitieren Buchhandlungen von Konditionen, die sonst nur für Großkunden gelten. 

Die Vorteile: 

  • bis zu 30 Prozent niedrigere Energiekosten
  • Ampere arbeitet erfolgsabhängig und erhält nur ein Honorar 
  • (25 Prozent der Einsparung), wenn gespart werden konnte.
  • Börsenvereinsmitglieder müssen im ersten Jahr kein Honorar an Ampere zahlen, erhalten also 100 Prozent der Einsparung zurück. 

Kontakt: seitenreich@boev.de 
Telefon 069 / 1306 – 270
Zur Website

Info- und Vergleichsportale

Tipps vom Börsenverein:

Eine Übersicht über Förderprogramme, die für Verlage, Buchhandel und Zwischenbuchhandel in Frage kommen: Förderprogramme (boersenverein.de)

Tipps vom HDE:

  • Eine Liste mit Tipps zum Energie sparen hat der Einzelhandelsverband HDE hier zusammengestellt: HDE-Klimaschutzoffensive.
  • Wird in der Buchhandlung zu viel Energie verbraucht oder schon effizient gewirtschaftet? Ein Energie-Check gibt Aufschluss: Klima-Check
  • Für Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten gibt es zahlreiche Förderprogramme. Einen Überblick mit praktischer Suchfunktion gibt es hier: Förderdatenbank.
  • Was kostet zum Beispiel der Wechsel von Halogenstrahlern auf LED-Beleuchtung und wie hoch ist die Energieersparnis? Individuelle Antworten liefert der Invest-Check.

Artikel unter www.boersenblatt.net
Artikel von: Sabine van Endert